ÖPNV-Irrtümer (1): Ist ein Bus umweltschädlicher als ein Auto?
Ein Omnibus verbraucht mehr Treibstoff und stößt mehr Emissionen aus als ein Auto – und ist deshalb auch umweltschädlicher. Logisch, oder? Nein, denn ein Bus bringt wesentlich mehr Fahrgäste ans Ziel als ein Pkw. Wie viele Autos würden beispielsweise benötigt, um alle Kinder aus einem vollbesetzten Bus zur Schule zu befördern?
Vergleich: Bus vs. Pkw
Ein Vergleich von Auto und Bus ist also nur dann sinnvoll, wenn man den Verbrauch auf dieselbe Wegstrecke und dieselbe Anzahl beförderter Personen umrechnet – so wie es etwa das Umweltbundesamt regelmäßig macht.
Demnach stößt ein mit durchschnittlich 1,4 Menschen besetzter Pkw pro Personenkilometer – also pro beförderter Person und zurückgelegtem Kilometer – rund 154 Gramm Treibhausgase aus. Im Vergleich verbraucht ein Linienbus im Nahverkehr mit mittlerer Auslastung 83 Gramm pro Personenkilometer.
Auch beim Energieverbrauch hat der Bus deutliche Vorteile gegenüber dem Auto, wie Daten des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene zeigen. Demnach benötigt ein Linienbus im Personennahverkehr durchschnittlich 3,3 Liter Treibstoff auf 100 Personenkilometern. Der Verbrauch eines Pkw liegt mit 6,1 Litern pro 100 Personenkilometern fast doppelt so hoch.
Fazit: Bus schlägt Auto.
Der Omnibus ist gegenüber dem Auto also keinesfalls der größere Umweltsünder. Im Gegenteil: Er schneidet bei den Emissionen und beim Energieverbrauch deutlich besser ab. Damit ist der Bus auch in Zukunft ein integraler Bestandteil auf dem Weg zur Verkehrswende, wenn es darum geht, den motorisierten Individualverkehr zurückzufahren und im Gegenzug den Öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und auszubauen.