Ampelvorrangschaltung
Clevere Ampeln steuern den Verkehrsfluss besonders effizient, wenn sie für Busse zum richtigen Zeitpunkt eine Grünphase freischalten bzw. verlängern. Es genügt dabei eine Freigabezeit von wenigen Sekunden, wenn sie exakt zum richtigen Zeitpunkt kommt. Dieser wird durch eine entsprechende Voranmeldung des Busses per Funktelegramm gesteuert. In der morgendlichen Hauptverkehrszeit können so etwa 100 Fahrgäste in einem Gelenkbus eine Kreuzung passieren. Bei dem durchschnittlichen Besetzungsgrad im Autoverkehr kommen in der gleichen Zeitspanne rund fünf Autofahrer einschließlich Beifahrer über die Kreuzung. Busse sichern also effizient die städtische Mobilität. Eine Beschleunigung des ÖPNVs ist zudem unter Umweltgesichtspunkten zu betrachten: Je seltener ein Bus abbremsen und wieder anfahren muss, desto weniger Emissionen stößt er aus und desto umweltverträglicher ist sein Betrieb. Von geringen Warte- und Verlustzeiten profitieren neben den Verkehrsteilnehmer*innen letztlich auch die öffentlichen Haushalte. So konnten z. B. in Recklinghausen eine intelligente Ampelsteuerung und Busspuren die Fahrzeit der Linie des heutigen SchnellBus 20 um 10 Prozent reduzieren. Die Folgen: Die Vestische benötigte im Umlauf ein Fahrzeug weniger und sparte so Kosten von 250.000 Euro pro Jahr ein. |
Angebotswende
Für eine erfolgreiche Verkehrswende ist zuallererst eine Angebotsoffensive im ÖPNV notwendig, um eine attraktive Alternative zum Motorisierten Individualverkehr (MIV) bieten zu können. Bausteine der Angebotswende sind Investitionen in die Infrastruktur sowie eine Taktverdichtung bereits bestehender und die Schaffung neuer Linien. Beispiele sind die Taktverdopplung des SchnellBus25 zwischen Dorsten, Marl und Recklinghausen sowie das Regionale Schnellbusnetz, das der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auch auf Initiative der Vestischen entwirft. Ziel ist es, die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs attraktiver als die Fahrt im eigenen Auto zu machen. Wenn er mit dem Auto konkurrieren soll, muss der Bus ein ähnliches Gefühl von Freiheit und Planungssicherheit wie das Auto geben können. Deshalb gehören Maßnahmen wie exklusive Busspuren und Ampelvorrangschaltungen für Busse ebenso zur Angebotswende. |
Antriebswende
Die Antriebswende beschreibt den Wandel von Verbrennungsmotoren zu emissionsfreien Alternativen wie Elektro- oder Wasserstoffantrieben. Die Vestische lotet die Potenziale von batteriebetriebenen E-Bussen bereits in Bottrop an der Stadtgrenze zu Oberhausen aus. In Kooperation mit dem benachbarten Verkehrsunternehmen STOAG betreibt sie die Linie 979 zwischen dem ZOB Bottrop und dem Bahnhof Oberhausen-Sterkrade rein elektrisch. Mit zwei Fahrzeugen testet die Vestische zudem die Betriebstauglichkeit und Effizienz der Mildhybrid-Technologie im Vergleich zum konventionellen Dieselbus. Branchenintern rechnen Experten mit Kraftstoff-Einsparungen zwischen fünf und acht Prozent. Außerdem ist geplant, mit fünf Wasserstoffbussen und einer entsprechende Tankinfrastruktur weitere Erfahrungen für die Mobilität von morgen zu sammeln. |
Assistenzsystem
Assistenzsysteme sind in Fahrzeugen verbaut und unterstützen Fahrer*innen in bestimmten Situationen. Beispiele sind Spurhalte-, Notfallbrems- oder Abstandsassistenten. Die 38 neuen Busse, die die Vestische 2019 und 2020 angeschafft hat, verfügen bereits über Assistenz-Systeme, mit denen das Unternehmen neue Sicherheitsstandards setzt. Der Totwinkel-Assistent alarmiert beim Abbiegen nach rechts, wenn seine Sensoren im toten Winkel Fußgänger, Radfahrer oder andere Fahrzeuge erkennen. Der Notbrems-Assistent warnt vor Kollisionen mit einem Hindernis und reagiert auch auf Fußgänger. Er bremst den Bus an und gibt den Fahrer*innen die Möglichkeit, entsprechend zu reagieren. |
Automatisierungsgrad
Der Automatisierungsgrad beschreibt das Ausmaß, in dem in einem Unternehmen Arbeitsprozesse automatisiert stattfinden. Je höher der Automatisierungsgrad, desto mehr werden Prozesse durch Maschinen oder digitale Tools unterstützt. |
Autonom
Als autonom werden Fahrzeuge beschrieben, die selbstfahrend sind, also sich ohne menschlichen Eingriff fortbewegen. Weltweit gibt es zahlreiche Teststrecken und Modellversuche – auch für den ÖPNV. So sammelt die Stadt Monheim seit Ende 2019 Erfahrungen mit fünf kleinen autonom fahrenden Elektrobussen. Experten rechnen allerdings damit, dass es noch viele Jahre dauern wird, bis Fahrzeuge auf den Markt kommen, die sich völlig autonom fortbewegen, also auch auf Landstraßen keinen Fahrer mehr benötigen. Neben noch zu lösenden technischen Aspekten spielen vor allem rechtliche Fragen, z. B. die Haftung bei Unfällen, eine Rolle. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht im autonomen Fahren speziell für den Stadtverkehr große Potenziale und begrüßt in einem Positionspapier die Überlegungen des Bundes, sachgerechte Rahmenbedingungen zu entwickeln. Der VDV betont dabei die Rolle des öffentlichen Verkehrs als Integrationsfaktor sowie Antreiber einer vernetzten und automatisierten Mobilitätswelt. |
Bediengebiet
Das Gebiet, das durch ein Nahverkehrsunternehmen abgedeckt wird. Für die Vestische sind das neben dem gesamten Kreis Recklinghausen auch Bottrop und der nördliche Teil Gelsenkirchens. |
Brennstoffzelle
Eine Brennstoffzelle wandelt den zugeführten Brennstoff (z. B. Wasserstoff) durch einen Oxidationsprozess in elektrische Energie um. Sie ist Bestandteil des Motors von E-Autos. |
Busflotte
Alle Busse, die zu einem Anbieter gehören. Die Vestische zählt (Stand: Oktober 2020) insgesamt 242 Fahrzeuge zu ihrer Flotte. Um den Herausforderungen der Verkehrswende gewachsen zu sein, plant das Unternehmen, bis 2025 mindestens rund 130 und im Höchstfall ungefähr 160 neue Busse anzuschaffen. Damit stellt es sicher, dass die gesamte Flotte die Euro VI-Norm erreicht. Ab 2022 betankt der Betrieb seine Neufahrzeuge ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen. Das alles macht den Fuhrpark klimaverträglicher. |
Busspuren, exklusive
Ein Fahrstreifen, der nur von Bussen im Linienverkehr genutzt werden darf, sodass sie an stark frequentierten Streckenabschnitten schneller als Pkw vorankommen. Die Vestische beabsichtigt, durch Machbarkeitsstudien zu eruieren, an welchen Stellen des Bedienungsgebiets solche Spuren sowie Ampelvorrangschaltungen Sinn haben und die Attraktivität des ÖPNVs im Hinblick auf eine Angebotswende steigern können. |
Bürgerticket
Die Idee eines solidarischen Bürgertickets lautet: Alle Bürger*innen zahlen eine verpflichtende Nahverkehrsabgabe und erhalten im Gegenzug eine generelle Fahrtberechtigung im ÖPNV. |
Carsharing
Gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen. An zumeist festgelegten Stationen können sich Kund*innen Fahrzeuge für einen bestimmten Zeitraum ausleihen. Es gibt in Deutschland ungefähr 220 Anbieter und mehr als zwei Millionen Nutzer*innen. Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt bis zu 20 Privat-Pkw und trägt somit zu einer klimafreundlicheren Mobilität bei. |
Clean Vehicle Richtlinie (CVD)
Die CVD soll dabei unterstützen, die Klima- und Energieziele 2030 der EU zu erreichen. Sie ist eine Richtlinie zur Förderung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Die CVD gibt verbindliche Quoten zur Beschaffung und zum Einsatz von emissionsarmen und -freien Bussen vor. Die Quoten liegen je nach Land zwischen 24 und 45 Prozent. Neben Bussen sind auch Lkw und Transporter betroffen. |
Daseinsvorsorge
Der Staat ist dazu verpflichtet, alle für das Dasein des Menschen als notwendig erachteten Güter und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Die Daseinsvorsorge wird auch als Grundversorgung beschrieben und stellt sicher, dass alle Menschen Zugang zu z. B. Gas, Wasser, Strom und auch Verkehrsmitteln haben. |
E-Auto/E-Bus
Elektrobusse werden – genau wie Elektroautos – von einem elektrischen Motor angetrieben. Sie nutzen Strom oder eine Brennstoffzelle, die Wasserstoff in Strom umwandelt, anstelle von Diesel oder Benzin. Auch die Vestische setzt sich mit der Elektrotechnologie und deren Zukunftspotenzial auseinander. Um die Möglichkeiten auszuloten, lässt das Unternehmen seit Juli 2019 auf der Linie 979 zwischen Bottrop ZOB und dem Bahnhof Oberhausen-Sterkrade in Kooperation mit der STOAG vier mit Strom betriebene Batteriebusse fahren. Bei deren Bewertung muss allerdings eingerechnet werden, dass sie lediglich über einen „sauberen“ Antrieb verfügen, wenn sie mit regenerativem Strom gespeist werden. Dies ist angesichts des gesamtdeutschen Strommix wohl noch lange nicht der Fall. Zudem muss der hohe Energie- und Ressourcenverbrauch zur Herstellung einer Fahrzeugbatterie sowie die Recyclingfähigkeit beachtet werden. Darüber hinaus verfügt ein E-Bus im Vergleich zum Dieselfahrzeug über 20 bis 30 Prozent weniger Fahrgastkapazität, besitzt eine wesentliche geringere Reichweite und ist wesentlich teurer: Während der herkömmliche Dieselbus in der Anschaffung rund 211.000 Euro kostet, sind es beim Batteriebus 533.000 Euro. Noch teurer sind Brennstoffzellenbusse (rund 650.000 Euro). Dennoch wird die Vestische die Wasserstofftechnik einem erneuten Praxistest unterziehen. Sie wird ihren Fuhrpark in den kommenden Jahren um fünf emissionsfreie Wasserstoffbusse erweitern und eine eigene Tankanlage an einer Wasserstoff-Pipeline in Herten errichten. |
E-Mobilität
Unter Elektromobilität wird die Nutzung von Elektrofahrzeugen verstanden. Das sind alle Fahrzeuge, die von einem Elektromotor angetrieben werden wie E-Autos, E-Busse oder E-Roller. E-Mobilität erfüllt das Bedürfnis nach Mobilität des Menschen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten (siehe auch: Antriebswende). |
E-Ticket
Das E-Ticket stellt eine digitale Alternative zum Fahrschein auf Papier dar. Es kann über mobile Endgeräte (z. B. Smartphone) gebucht und abgerufen werden. E-Tickets sind ressourcenschonend, weil auf den Ausdruck verzichtet wird. |
Emission
Emission steht für die Aussendung von Teilchen, Stoffen, Wellen oder auch Strahlung in die Umwelt, die schädliche und verunreinigende Auswirkungen haben können. Die Benutzung von Bussen stellt im Vergleich zum Auto grundsätzlich eine deutlich geringere Belastung für die Umwelt durch Emissionen dar. Während ein Auto im Durchschnitt einen Besetzungsgrad von lediglich rund 1,2 Personen aufweist, befördert ein Bus in den Hauptverkehrszeiten 50 bis 100 Fahrgäste. Dieselbusse sind bei guter Auslastung ausgesprochen sparsame Verbraucher fossiler Ressourcen und stellen für die Atemluft in den Städten auch kein großes Problem mehr dar. Die aktuellen Abgasstandards erlauben nur noch Stickoxid- und Partikelemissionen, die knapp über der Nachweisgrenze liegen. Damit liegt der Schadstoffausstoß pro Fahrgast deutlich unter dem Niveau eines Autos. Zur Erreichung der EU-Klimaziele und zur Verbesserung der lokalen Emissionen muss der motorisierte Individualverkehr in Deutschland deutlich reduziert und der Modal Split zugunsten des ÖPNV verändert werden. |
Energie, regenerative
Regenerative Energien zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus Ressourcen gewonnen werden, die quasi unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell erneuern (z.B. Wind- oder Solarenergie). Sie sind eine wichtige Säule der nachhaltigen Energiepolitik. |
Energiewende
Der Ersatz von fossilen und atomarer Energien (z.B. Atomkraft, Verbrennungsmotoren) durch erneuerbaren Energien (z.B. Wind- oder Solarenergie), die ökologisch sinnvoller und nachhaltiger sind. Ziel ist es, Strom, Wärme und Mobilität durch regenerative Energien zur Verfügung zu stellen. |
Euro VI-Norm
Die Euro-VI-Norm legt Grenzwerte für Partikel und Luftschadstoffe fest, die ein Fahrzeug maximal ausstoßen darf. Je nach Größe und Art des Fahrzeugs sowie der Anzahl der Sitzplätze variieren die maximal zulässigen Werte. Die gesamte Busflotte der Vestischen soll bis 2025 auf Euro VI-Norm umgestellt sein. |
Free floating
Free floating ist ein neueres und flexibleres Modell des Carsharings. Die Fahrzeuge müssen nun nicht mehr an Stationen abgeholt und zu diesen zurückgebracht werden, sondern können nach Gebrauch auf jedem Parkplatz abgestellt werden. Oft können Nutzer*innen die verfügbaren Fahrzeuge und deren Standort über eine App einsehen. |
Gelenkbus
Gelenkbusse bestehen aus einem Vorder- und einem oder mehreren Hinterwagen, die durch ein Gelenk mit Faltenbalg miteinander verbunden sind. Gelenkbusse sind mit 18 Metern länger als Solobusse (12 Meter) und können daher mehr Fahrgäste befördern. Während in einem Solobus etwas mehr als 80 Kund*innen Platz finden, sind es einem Gelenkzug rund 150. Doppelgelenkbusse, wie sie z. B. die Metropolregion Metz in Frankreich einsetzt, sind rund 25 Meter lang und können bis zu 250 Menschen transportieren. |
Hybrid Motor (plus Mild Hybrid)
Hybridmotoren kombinieren mehrere Antriebsarten miteinander. Jeder Hybrid lebt vom Bremsen. Er wandelt Bremsenergie in Strom um und speichert ihn in sogenannten Supercaps auf dem Dach. Zu unterscheiden sind der Vollhybrid und der Mildhybrid. Der Vollhybrid kann vom Kraftstoff- auf den vollständigen Stromantrieb umstellen. Der Mildhybrid vermag dies nicht, sein Antrieb ist zwingend auf den Kraftstoff angewiesen. Die Stromspeicher speisen einerseits Beleuchtung und Klimaanlage, andererseits einen Elektromotor, der den Verbrenner unterstützt. Letzterer muss also beim Anfahren und Beschleunigen weniger Leistung aufbringen. Das spart Kraftstoff und reduziert nochmals den Ausstoß von CO2. Die Vestische testet zurzeit bei zwei Fahrzeugen die Betriebstauglichkeit und Effizienz der Mildhybrid-Technologie im Vergleich zum konventionellen Dieselbus. Branchenintern rechnen Experten mit Kraftstoff-Einsparungen zwischen fünf und acht Prozent. Allerdings wird diese Ersparnis im schweren Stadtbetrieb errechnet, wo Busse regelmäßig und viel bremsen. Für den Überlandbetrieb wie bei der Vestischen existieren in der Branche indes noch keine seriösen Aussagen. |
Klimaneutralität
Ein Produkt oder eine Dienstleistung ist dann klimaneutral, wenn sie entweder gar keine Emissionen verursacht oder diese kompensiert werden. |
Kraftstoff, synthetischer
Sie werden im Gegensatz zu Benzin und Diesel nicht aus Erdöl, sondern aus erneuerbarem Strom und CO2gewonnen, können aber wie Benzin oder Diesel in Verbrennungsmotoren eingesetzt oder diesen beigemischt werden. Die Vestische bereitet seine Infrastruktur auf den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen vor und betankt ab 2022 alle neu beschafften Fahrzeuge nur noch mit ihnen. Somit erfüllt er den Status „sauberes Fahrzeug“ gemäß der europäischen Clean Vehicle-Richtlinie. Der Einsatz dieser Treibstoffe reduziert die Emission von Stickoxiden um bis zu 20, den Ausstoß von Feinstauben um nochmals bis zu 10 Prozent und hat das Potenzial zur Klimaneutralität. |
Ladeleistung
Die Ladeleistung gibt an, wie lange es dauert, bis die Batterie eines E-Autos oder E-Busses vollständig geladen ist. |
Lebensqualität
Unter Lebensqualität werden alle Faktoren gefasst, die für positive Lebensbedingungen der Menschen sorgen. Wichtige Faktoren sind der materielle Lebensstandard und das subjektive Wohlbefinden. Dies wird durch immaterielle Faktoren wie Bildung, Gesundheit, Mobilität etc. beeinflusst. |
Letzte Meile
Die letzte Meile bezeichnet das letzte Stück eines Weges, das eine Person oder ein Produkt vom Start- zum Zielpunkt zurücklegt. Im Bereich der Mobilität kann man darunter z. B. den Weg von der Bushaltestelle zum Arbeitsplatz oder den Weg von der Bahnstation zur Haustür verstehen. |
Mobilitätswende
Ziel der Mobilitätswende ist das Einsparen von Energie, indem die Menschen ihr Verkehrsverhalten verändern. Der Verkehr soll weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln verlagert werden, ohne die Mobilität der Menschen einzuschränken. |
Mobilstation
Mobilstationen verknüpfen verschiedene Mobilitätsangebote. Sie sind zentral gelegene Knotenpunkte des Verkehrs, die den Menschen den Übergang zwischen verschiedenen Fortbewegungsmitteln erleichtern. Hierunter fallen z. B. Carsharing-Stationen an Bahnhöfen oder Fahrradbügel an Bushaltestellen. |
Modal Split
Der Modal Split bezeichnet die Aufteilung verschiedener Transportmittel, die eine Person zur Fortbewegung nutzt. Man kann dazu auch Verkehrsmittelwahl sagen. Nutzer*innen entscheiden über die Wahl des Transportmittels in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen und wirtschaftlichen Faktoren. |
Motorisierter Individualverkehr (MIV)
Der motorisierte Individualverkehr ist die individuelle Nutzung von Fortbewegungsmitteln mit Motor, also z. B. von Pkw und Motorrädern. Die Fahrzeuge werden nur von einer oder wenigen Personen genutzt. |
Multimodaler Verkehr
Damit wird die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel innerhalb eines bestimmten Zeitraums bezeichnet. Von multimodalem Verkehr ist die Rede, wenn Personen oder der Transport eines Gutes innerhalb eines bestimmten Zeitraums mit zwei oder mehr unterschiedlichen Verkehrsträgern befördert werden. Dies gilt auch für den Transport von Waren. Eine besondere Form des multimodalen Verkehrs ist der intermodale Verkehr. Im Personenverkehr findet dabei eine Verkettung der Verkehrsmittel innerhalb eines Weges statt. Wenn also z. B. eine Person auf dem Arbeitsweg von der Haustür zur Bushaltestelle mit dem Rad fährt und den restlichen Weg mit dem Bus zurücklegt. |
Null-Emission-Fahrzeug
Null-Emission-Fahrzeuge sind bezogen auf Emissionen aus dem Auspuff klimaneutral: Sie geben keine Stoffe in die Umwelt ab, die schädliche Wirkungen haben. Allerdings muss der Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Energiegewinnung und Produktion z. B. von Fahrzeugbatterien sowie deren Recyclingfähigkeit beachtet werden (siehe E-Bus). Ebenso ist zu bedenken, dass der jeweilige nationale Strommix zu mehr oder weniger großen Teilen nicht klimaneutral entsteht. |
Parkraum
Parkraum ist der Platz zum Parken. Hierunter fallen alle Parkflächen, die öffentlich zugänglich sind und dazu dienen, ein Fahrzeug abzustellen. Im Sinn einer Verkehrswende ist zu diskutieren, ob und inwieweit Parkraum verknappt und verteuert werden kann. Städtetag-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy hat im September 2020 betont, es gehe darum, „dem Auto auch öffentliche Räume zu entreißen. Unsere Städte sind keine Parkplätze, Städte sind Orte zum Leben“. |
Pedelec
Pedelec ist kurz für „Pedal Electric Cycle“. Fahrer*innen eines Pedelecs aktivieren durch das Treten der Pedale einen E-Motor, der sie beim Fahren unterstützt. |
Reichweite
Die Reichweite beschreibt die Anzahl an Kilometern, die von einem Fahrzeug zurückgelegt werden kann. Im Falle eines E-Autos handelt es sich um die Kilometer, die mit einer vollen Akkuladung überbrückt werden können. So beträgt die Reichweite der von der Vestischen getesteten E-Busse zwischen 60 und 70 Kilometer, ehe sie im Schnellverfahren (ca. zehn bis 15 Minuten) wieder aufgeladen werden. |
Sharing Economy
Sharing Economy ist ein Sammelbegriff für alle Unternehmen, Dienstleistungen oder Plattformen, die online oder offline die geteilte Nutzung von Gegenständen, Räumen oder Flächen ermöglichen. Hierunter fällt u. a. das Carsharing. |
Stadtplanung
Ziel der Stadtplanung ist es, Städte so zu gestalten, dass sie menschlichen Bedürfnissen entsprechen. Dabei werden insbesondere ökonomische, ökologische, soziale, gestalterische und technische Gesichtspunkte berücksichtigt. Zur Stadtplanung gehört demnach auch die Verkehrsplanung. |
Taktverdichtung
Taktverdichtungen sind eine Maßnahme zum Ausbau des Verkehrsangebots. Bus- und Bahnlinien fahren in kürzeren Abständen, sodass Passagiere kürzere Wartezeiten haben. Taktverdichtungen sind ein grundlegendes Element der Verkehrswende, wenn man sie wie die Vestische in erster Linie als Angebotswende versteht. |
Tarifwende
Vereinheitlichung und Vereinfachung der Preisstruktur des ÖPNVs über die Grenzen der verschiedenen Nahverkehrsunternehmen hinweg mit dem Ziel der besseren Übersichtlichkeit für alle Fahrgäste. Der Tarifwende muss aber – wie das Positivbeispiel Wien zeigt – eine konsequente Angebotswende vorausgehen. Die Erfahrung zeigt, dass finanzielle Argumente auf potenzielle Nutzer*innen weit weniger Wirkung erzielen als ein attraktiver ÖPNV, der mindestens genauso schnell und bequem wie das eigene Auto ist. |
Umweltverbund
Der Umweltverbund ist ein Begriff aus der Stadt- und Verkehrsplanung. Er bezeichnet die Gruppe der „umweltverträglichen“ Verkehrsmittel: nicht motorisierte Verkehrsträger (Fußgänger und private oder öffentliche Fahrräder), öffentliche Verkehrsmittel (Bahn, Bus und Taxis) sowie Carsharing und Mitfahrzentralen. Ziel des Umweltverbunds ist es, die Abhängigkeit der Verkehrsteilnehmer*innen vom eigenen Auto zu reduzieren und im Gegenzug die Attraktivität stadt- und umweltfreundlicher Verkehrsarten zu fördern. |
Utopie
Utopien befassen sich mit positiven Vorstellungen einer zukünftigen, besseren Gesellschaft und Lebensform. Wie müsste die Gesellschaft sein, um angenehmer für ihre Mitglieder zu sein? Utopoien sind frei von zeitgenössischen historisch-kulturellen Rahmenbedingungen. |
Verkehr
Verkehr ist in erster Linie eine Ortsveränderung. Hierbei können Personen, Güter, Informationen, Wasser oder Nachrichten ihren Ort auf verschiedenen Wegen, also über die Verkehrsinfrastruktur, wechseln. Verkehr macht räumliche Mobilität möglich. |
Verkehrswende
Die Verkehrswende hat zum Ziel, den Modal Split derart zu verändern, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen, sodass der motorisierte Individualverkehr zurückgedrängt wird. Ebenso bedeutet die Verkehrswende, Verkehr und Mobilität auf nachhaltige Energienutzung umzustellen. Sie beinhaltet zudem einen kulturellen Wandel und eine Umverteilung des öffentlichen Raums, weil z. B. weniger Parkraum benötigt wird. |
Wasserstoff, grüner
Wasserstoff wird als „grün“ bezeichnet, wenn er klimaneutral aus erneuerbaren (regenerativen) Energiequellen wie Wind oder Solar gewonnen wird. Er soll durch die Nutzung in verschiedenen Industrien zur Reduktion von Emissionen beitragen. |
Wasserstoffantrieb
Eine Antriebsart, die Wasserstoff als Treibstoff oder Energieträger einsetzt. |
Zukunft
Zukunft ist das, was auf die Gegenwart folgt. Sie ist noch nicht eingetreten und wird oft zu Planungszwecken versucht vorherzusagen oder zu beeinflussen. |
ÖPNV
Der ÖPNV ist ein Teil des öffentlichen Verkehrs im Rahmen der Daseinsvorsorge. Er steht allen Menschen zur Verfügung und bringt diese von A nach B. Teilweise wird in den Begriff nicht nur der Nahverkehr, sondern auch der Fern- und Regionalverkehr gefasst. |